Damit ist die KO-Phase der Champions League 2022/23 absolviert, er es bleibt nur noch das Finale zu spielen. Manchester City wird am 10. Juni in Istanbul auf Inter Mailand treffen und dabei nach dem ersten Titel in der Königsklasse greifen. Vielen Dank für's Mitlesen und, frei nach Herbert Prohaska: Eine gute Nacht.

Eine richtige Machtdemonstration der Guardiola-Elf. Der heutige Sieger wäre sowieso Favorit im Finale gegen Inter Mailand gewesen, so hat City aber gefühlt schon eineinhalb Hände am Henkelpott. Für Real war es ein schwarzer Tag, noch schwärzer als die Auswärtstrikots der Königlichen. Der Traum von der Titelverteidigung ist auf spektakuläre Weise geplatzt, damit bleibt den Madrilenen nur die Copa del Rey als Trostpflaster in dieser Saison.

Abpfiff durch den Unparteiischen.

Gelbe Karte für Jack Grealish.

Jetzt wird es ganz bitter für Real. Foden steckt für Alvarez durch und der vollendet zum 4:0.

Die Gastgeber wechseln Erling Haaland aus und bringen Julian Alvarez.

Manchester City hat Kevin De Bruyne ausgewechselt. Phil Foden ist jetzt im Spiel. Das war der zweite Wechsel von Coach Pep Guardiola.

Vazquez zeigt gleich, was er kann und stürmt von rechts in den City-Strafraum. Dort scheitert er aber an Tormann Ederson und kann auch seinen eigenen Abpraller nicht am Brasilianer vorbei bugsieren.

Real Madrids Coach Carlo Ancelotti nimmt Rodrygo vom Platz und bringt Dani Ceballos. Der fünfte Wechsel.

Trainer Carlo Ancelotti (Real Madrid) vollzieht den vierten Wechsel. Lucas Vazquez kommt für Dani Carvajal.

Trainer Carlo Ancelotti nimmt seinen dritten Wechsel vor: Aurelien Tchouameni ersetzt Eduardo Camavinga.

Spielerwechsel bei den Gastgeber: Riyad Mahrez kommt für Ilkay Gündogan.

Das muss die Entscheidung sein! De Bruyne bringt den Freistoß in den Strafraum, Kanji köpft auf das Tor und Militao fälscht unfreiwillig unhaltbar für Courtois ab. Damit steht City praktisch fix im Finale.

Wieder ist Grealish zu schnell für einen Madrilenen, diesmal muss Camvinga in den sauren Apfel beißen und sich die gelbe Karte abholen.

Gündogan steckt mit der Ferse für Haaland durch, der damit alleine vor Courtois auftaucht. Haaland zieht ab, Courtois kann den Schuss aber mit dem Bein noch an die Querlatte lenken.

Jetzt spielt Marco Asensio für Toni Kroos (Real Madrid).

Eine kleine Unachtsamkeit im Aufbauspiel der Königlichen verschafft City den Konter, De Bruyne spielt von der rechten Seit zum durchstartenden Haaland in die Spitze. Dort ist Militao im Zweikampf aber deutlich cleverer und drängt Haaland freundlich, aber bestimmt vom Leder weg.

Benzema stürmt am Ende des Konters nicht in den Strafraum, sondern legt für Kroos ab. Der schießt aus knapp 20 Metern direkt, donnert das Leder aber nur auf den Rücken seines DFB-Kollegen.

Spielerwechsel in Manchester: Antonio Rüdiger ersetzt Luka Modric bei Real Madrid.

Gegen Vini Jr. kommt Gündogan zu spät und grätscht den Brasilianer um. Das gibt eine Verwarnung.

Grealish kommt über den linken Flügel und spielt quer für Gündogan, der auf Bernardo Silva ablegen will. Letzterer hat aber andere Ideen und stürmt in den Sechzehner, der Pass endet im Niemandsland.

Rodrygo hat auf der rechten Seite der Königlichen Platz und spielt den langen Querpass zu Vinicius, der wiederum für Benzema ablegt. Der Real-Kapitän will für seine in den Sechzehner vorstürmenden Teamkollegen durchstecken, Gündogan hat das aber geahnt und fängt den Ball ab.

Grealish lässt Carvajal einfach stehen und der Real-Verteidiger muss sich mit unfairen Mitteln helfen. Er schnappt sich Grealishs Trikot und zieht ihn zurück, dafür gibt es Gelb.

Der kräftige Körpereinsatz wird aber belohnt, Referee Marciniak lässt laufen. Real startet gleich den Konter, Walker gewinnt aber auch diesmal das Laufduell gegen Vinicius.

Von der rechten Seite kann der ÖFB-Teamspieler den Freistoß mit seinem starken linken Fuß auf das Tor bringen. Das tut er auch richtig gut, Ederson tippt das Leder gerade noch über die Querlatte.

Gegen Vinicius Jr. greift der Verteidiger zu einem unerlaubten Mittel. Ein technisch einwandfreier Hüftwurf, im Judo oder Freistilringen gewinnt man auf diese Art. Im Fußball gibt es dafür Gelb.

Die ersten paar Minuten der zweiten Hälfte laufen auf Augenhöhe ab, tendenziell mit leichten Vorteilen für Real.

Dass er zu späten Wechseln tendiert, das ist schon lange bekannt. Bei der Überlegenheit von City in der ersten Hälfte ist trotzdem verwunderlich, dass die Königlichen kein neues Personal bringen.

Weiter geht's! Der Schiri pfeift die 2. Halbzeit an!

Pausenpfiff! Die beiden Mannschaften verschwinden in der Kabine.

Ein richtig dominanter Auftritt von City, Real kommt kaum zu Offensivaktionen und ist nur mit der Defensive beschäftigt. Noch dazu läuft das Match ideal für die Citizens, kaum kam Real ins Spiel gelang City das zweite Tor. Noch sollten wir die Königlichen aber nicht abschreiben: Letztes Jahr haben sie am Ende des Spiels keine zwei Minuten gebraucht, um zwei Tore aufzuholen und die Verlängerung zu erkämpfen.

Im Mittelfeld hat Guardiola durchaus auch vertikales Spiel in sein Repertoire aufgenommen, ganz vorne dominieren wieder die Kurzpässe. Real kommt im eigenen Strafraum nicht in die Nähe des Balles, erst eine beherzte Grätsche von Alaba rettet zur Ecke.

Das zweite Tor hat dem Zwischenspurt der Königlichen komplett den garaus gemacht. Wieder spielt nur City, die Sky Blues belagern das Real-Tor.

Gerade hat es so ausgesehen, aus könnte sich Real endlich aus der himmelblauen Umklammerung befreien. Ein, zwei brauchbare Angriffe, der Lattenkracher von Modric, das war ein richtiger Fortschritt bei Real. Und dann haben sie Pech mit dem abgeblockten Schuss, der Silva auf den Kopf fällt.

Gerade als Real ins Spiel kommt legen die Citizens nach. Günogan stürmt von halblinks in den Strafraum und schießt, trifft aber nur Militao. Von dem prallt der Ball in hohem Bogen ab und landet genau auf dem Kopf von Silva, der damit seinen Doppelpack perfekt macht.

Quasi aus dem Nichts kommt Real zum ersten Abschluss. Kroos entscheidet sich für einen Distanzschuss und feuert eine Rakete von Schuss auf das City-Tor ab. Ederson ist nicht mehr dran, das Leder knallt aber an die Latte und von dort ins Toraus.

Wieder ein Versuch von Real, durch einen Steilpass auf Benzema zu einer Torchance zu kommen. Der Brasilianer im City-Tor ist aber noch nicht eingeschlafen, kommt rechtzeitig heraus und hat das Leder vor Benzema.

Endlich ein Vorstoß der Königlichen, Vini Jr. hat auf dem linken Flügel Platz und versucht, mit einem Tempodribbling an Walker vorbei zu gehen. Der Engländer ist aber schneller und läuft ihm den Ball ab.

Glück für den ÖFB-Kapitän, dass sein Nebenmann Militao rechtzeitig zurück sprintet und vor Haaland an SIlvas Steilpass kommt. Dann begeht der Norweger auch noch ein Stürmerfoul, Situation bereinigt.

Militao lässt sich von der Drehung des Norwegers überrumpeln und gibt so die Schussbahn frei, Haaland hämmert den Ball aber am Kreuzeck vorbei auf die Tribüne.

Der erste Real-Angriff seit einer gefühlten Ewigkeit ist nach drei Pässen schon wieder beendet, sofort geht es wieder für City vorwärts. Tormann Ederson hat seit einer kurzen Passfolge gleich nach dem Anpfiff praktisch einen freien Abend.

Perfekter Pass von De Bruyne, Silva läuft auch genau im richtigen Moment ein. So ist er alleine vor Courtois und vollendet aus knappen acht Metern zum 1:0 für City.

Diese Parade verdient die Großbuchstaben! Nach der kurz abgespielten Ecke schlägt De Bruyne den Ball von rechts doch noch hoch in die Mitte. Dort kommt Haaland zum Kopfball und setzt das Leder eigentlich Lehrbuchmäßig gegen die Laufrichtung des Tormannes, alles hält schon den Atem zum Torschrei an. Aber irgendwie drückt der belgische Teamtorhüter das Leder doch noch an seinem Kasten vorbei.

Aus mehr als 30 Metern sieht der Belgier, dass sein Landsmann Courtois im Real-Tor nur auf eine Freistoßflanke wartet. Dann überrascht er ihn halt mit einem direkten Versuch, der Ball dreht sich aber einen knappen halben Meter am Tor vorbei. Courtois wäre nie und nimmer so schnell in die andere Ecke gekommen.

Real hält in der tiefen Verteidigung vorbildlich stand, die Citizens schnüren die Königlichen aber immer enger ein. Entweder ein Treffer von City oder ein brutaler Konter von Real, eines von beidem liegt förmlich in der Luft.

Grealish schlägt die Flanke und Haaland kommt aus keinen sieben Metern Torentfernung zum Kopfball. Irgendwie bekommt Courtois noch einen Arm an den kräftigen Abschluss, Alaba kann den verwaisten Ball dann von der Torlinie weg dreschen.

Der Ballbesitz liegt zu gut drei Vierteln bei City, die Hälfte der Gastgeber ist schon länger völlig frei von jedem Spielgeschehen. Real steht auch gute 15 Meter tiefer als in den ersten zwei, drei MInuten.

Der defensive Mittelfeldmann der Citizens stürmt auch mit und geht mit dem Ball am Fuß an allen Königlichen vorbei in den Strafraum. Dort visiert er das lange Eck an, verfehlt es mit seinem Schuss aber knapp. Gegen die Bayern ist ihm so noch ein Treffer gelungen.

Wahnsinnspass auf Haaland, der in die Spitze startet. Er umkurvt den herausstürmenden Tormann Courtois, ist dann aber zu weit außen und beinahe auf der Torauslinie, als er das Leder wieder unter Kontrolle bekommt. Für seinen Pass in die Mitte findet sich kein Abnehmer.

Grealish kommt links durch und wechselt die Seite mit einem weiten Pass zu De Bruyne. Der treibt den Ball rechts in den Sechzehner und dreht eine hohe Hereingabe in Richtung Haaland, das Zuspiel wird aber von Militao mit dem Kopf abgefangen.

Nachdem City in Handballmanier am Halbkreis um den Sechzehner hängen bleibt, entscheidet sich der aufgerückte Verteidiger für einen Weitschuss. Der Ball wird aber nur ein Souvenir für einen Zuschauer, der Schuss geht weit über das Tor.

Aggressives Anlaufen gibt es bei den Königlichen nur vereinzelt, im Aufbauspiel der Gastgeber ist trotzdem immer ein "Madridista" im Weg und stellt Passwege zu.

Das war's für Real, für City geht es nach dieser Machtdemonstration weiter ins Finale.

Der City-Kapitän gewinnt den Münzwurf und wählt den Ball, gleich kann es losgehen.

Gleich erklingt auch die berühmte Hymne der Königsklasse. Bei aller Routine der Akteure ist das noch immer ein Gänsehaut-Moment.

Schon im Frühjahr 2022 lautete die Paarung im Halbfinale der Champions League Manchester City gegen Real. Das Hinspiel in Nordengland ging noch mit 4:3 an Guardiolas himmelblaue Mannen, im Rückspiel setzten sich dann die abgeklärteren CL-Füchse aus Madrid durch. Bis zur 90. Minute stand City im Finale, der erste Henkelpott der Vereinsgeschichte schien ein Jahr nach der Finalniederlage wieder zum Greifen nah. Dann kam aber Rodrygo: Innerhalb von eineinhalb Minuten drehte Rodrygo das Spiel, ein Benzema-Elfer in der Verlängerung machte dann alles klar.

Dieses Jahr hat das Halbfinale der Königsklasse für alle etwas zu bieten: Gestern das traditionsreiche Stadtderby in Mailand vor 75.000 fanatischen Tifosi, heute das Duell zwischen den beiden wahrscheinlich besten Klubteams der Welt mit den größten Namen.

Letzte Woche hat der Deutsche gemeinsam mit David Alaba den Superstürmer Haaland komplett aus dem Spiel genommen. So sehr, dass Videos ihrer Zweikämpfe auf allen Sozialen Netzwerken die Runde machten. Trotzdem muss er sich heute hinter dem wieder genesenen Eder Militao anstellen. Der ebenfalls genesene Mendy ist nach seinem Einsatz in der Liga noch nicht wieder in der Startelf, Camavinga übernimmt weiter als Linksverteidiger. Vor dem Mittelfeld der Altmeister aus Kroos und Modric mit Valverde flankieren die brasilianischen Dribbler Rodrygo und Vini Jr. den Kapitän und Stürmerstar Benzema.

Trotzdem sollte die Kreativabteilung frisch sein. Am Wochenende gegen Everton hat De Bruyne das ganze Spiel auf der Ersatzbank entspannen können, Grealish und Silva haben jeweils zwölf Minuten absolviert. Trotzdem wurden die Toffees ohne viel Aufwand mit 3:0 abgeschossen, mit einem Treffer von - natürlich - Haaland und einem Gündogan-Doppelpack. Der Deutsche Teamspieler ist momentan sowieso kaum zu halten, vier Tore in den letzten drei Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Nach dem 1:1 im Hinspiel ist die heutige Begegnung ein richtiges vorgezogenes Finale. Die Auswärtstorregel gibt es schon lange nicht mehr, City bleibt also auf den ersten Blick nur der Heimvorteil als Trumpf. Die "Sky Blues" sind allerdings klarer Tabellenführer in der stärksten Liga der Welt und spielen in absoluter Topform.

Zwei Siege trennen die heutigen Kontrahenten von der größten Trophäe im europäischen Vereinsfußball. Für Real beinahe schon Routine, für City wäre es die lange ersehnte Premiere.